Spätestens mit den ersten Hausaufgaben steht für den Nachwuchs ein neuer Lebensabschnitt an. Um gesund in die Schulwelt zu starten, braucht ein Kind aber auch den geeigneten Stuhl und das passende Pult. Experte Patrick Baur, Geschäftsführer vom Ergonomie-Fachgeschäft me-first.ch, erklärt, worauf es dabei ankommt.
Der Bürostuhl und das Schreibpult sind Einrichtungsgegenstände, die im Raum optisch etwas hermachen sollen. Noch wichtiger ist aber, dass sie zur Grösse des Nutzers passen. Denn bereits als Kind zeichnet sich ab, wie wir später auf den Stühlen sitzen. «Gerade in jungen Jahren gewöhnen wir uns Sitzmuster an. Deshalb ist Prävention und Sensibilisierung für gesunderes Sitzverhalten hier sehr wichtig», sagt der Ergonomie-Experte Patrick Baur.
Sitzfläche und Tischhöhe sind entscheidend
Übergrosse Möbel, in die Kinder noch „reinwachsen“ können, sind also nicht empfehlenswert. Speziell gilt es einen guten Bürostuhl mit passender Sitzfläche auszuwählen: „Die Sitzfläche sollte kurz genug sein (kürzer als die Oberschenkel), um mit dem Becken bis ganz nach hinten zur Rückenlehne zu kommen. Nur dann kann eine gestützte entspannte Haltung geschehen. So beugt man Fehlhaltungen, wie dem Rundrücken und dem „Kopf-im-Nacken“, vor“, so Baur.
Sitzt das Kind richtig, geht es um den passenden Schreibtisch. Relevant ist hierbei, dass die Tischhöhe so eingestellt ist, dass die Unterarme bei gerader Sitzposition angenehm auf die Tischfläche gelegt werden können. Mit einem höhenverstellbaren Schreibtisch gelingt dies auch während dem Wachstum über mehrere Jahre.

Sitzposition regelmässig wechseln
Natürlich ist es mit den richtigen Möbeln alleine noch nicht getan. Entscheidend ist laut Baur die Abwechslung beim Sitzen: „Idealerweise ändert das Kind die Haltung am Arbeitsplatz regelmässig. Dafür eignet sich zum Beispiel ein Sitzball, auf den das Kind dazwischen wechseln kann.
Benutzt das Kind zudem einen Computer, ist es wichtig, dass es dabei auch die Rückenlehne des Bürostuhls nutzt und anlehnt. „Auf lange Dauer ohne Entlastung der Muskulatur am Bildschirm zu sitzen, kann hartnäckige Nacken- oder Kreuzverspannungen verursachen“, betont der Experte.
Aufstehen!
Die beste Übung, um sich gegen Verspannungen zu wehren, ist laut Baur aber denkbar einfach: „Alles ausser sitzen! Aufstehen, bewegen, lockern. Ausserdem gibt’s Ausgleichsbewegungen, die das Kind in den Lernpausen machen kann.“ Praktische Anleitungen hierfür findest du zum Beispiel beim Bundesamt für Sport.
tutti.ch wünscht einen guten Start ins neue Schuljahr!